Professionell aussehende E-Mails sind heute schnell erstellt – auch von Betrügern. Mit ein paar einfachen Prüfungen können Sie jedoch viele Angriffe erkennen und vermeiden. Besonders wichtig sind: Absender-E-Mailadresse und das tatsächliche Ziel von Links.
1. Absender-E-Mailadresse genau prüfen
Betrüger versuchen, echte Firmen nachzuahmen. Häufig sind Logo und Design korrekt – die Absenderadresse verrät aber die Fälschung.
1.1 Domain und Schreibweise kontrollieren
- Stimmt der Domainname (z. B.
@paypal.com,@sparkasse.de)? - Sind Buchstaben vertauscht oder ersetzt (z. B.
paypaI.comstattpaypal.com)? - Wirkt die Domain sehr lang, kryptisch oder unprofessionell?
- Werden ungewöhnliche Endungen verwendet (z. B.
.xyz,.top,.ru)?
Email: support@paypal.com
From: Musterbank AG
Email: info@musterbank.de
Email: support@paypa1-security.com
From: Deutsche Post AG
Email: dpd-kundenservice@mail-verify.info
1.2. Passt der angezeigte Name zur Adresse?
In vielen Mails steht als Name z. B. „Deutsche Bank“ oder „Ihr Microsoft-Konto“, dahinter steckt aber eine private oder völlig fremde Adresse.
- „PayPal Kundenservice“ →
kundenservice@paypal-konto-verifizierung.net - „Bundesagentur für Arbeit“ →
jobcenter-service@secure-mail-123.biz
Wenn Name und Domain nicht zueinander passen, ist besonderes Misstrauen angebracht. Im Zweifel die offizielle Webseite der Firma direkt im Browser aufrufen – nicht über einen Link in der E-Mail.
2. Links in der E-Mail sicher überprüfen
2.1 Niemals direkt klicken – erst prüfen
Bevor Sie auf einen Button oder Link klicken, prüfen Sie das tatsächliche Linkziel:
- Fahren Sie mit der Maus über den Link, ohne zu klicken.
- Unten im Browser/E-Mail-Programm wird das Ziel angezeigt.
- Stimmt die Domain mit der erwarteten Webseite überein?
| Linktext | Linkziel | Bewertung |
|---|---|---|
| „Hier im PayPal-Konto anmelden“ | https://www.paypal.com/signin |
✅ wirkt seriös |
| „Hier Konto bestätigen“ | http://secure-paypal-login.verify-konto.ru/login.php |
❌ klarer Fake |
| „Jetzt Kundenbereich öffnen“ | https://meine-bank.de/kundenbereich |
✅ wirkt seriös |
| „Jetzt Kundenbereich öffnen“ | https://meine-bank.de.secure-check.info/login |
❌ verdächtig, falsche Domain |
Links über Dienste wie bit.ly, tinyurl.com oder ähnliche URL-Kürzer können das eigentliche Ziel verschleiern. Wenn Sie den Absender nicht kennen oder die Mail ohnehin verdächtig wirkt: nicht klicken.
3. Typische Warnsignale für Spam & Phishing
Dringlichkeit & Drohungen
- „Ihr Konto wird in 24 Stunden gelöscht!“
- „Letzte Warnung – sofort handeln!“
Fehler & schlechte Qualität
- Viele Rechtschreib- oder Grammatikfehler.
- Unprofessionelles Layout oder verpixelte Logos.
Unerwartete Anhänge
Anhänge in unbekannten E-Mails (z. B. .zip, .exe, ungewöhnliche .pdf) sollten Sie grundsätzlich nicht öffnen. Hier versteckt sich häufig Schadsoftware.
4. Schritte bei Verdacht auf Fake- oder Spam-Mail
- Nicht antworten und keine persönlichen Daten zurückschicken.
- Keine Links anklicken und keine Anhänge öffnen.
- Bei wichtigen Diensten (Bank, PayPal, Amazon etc.) die Webseite direkt im Browser eingeben.
- Im Unternehmen: Mail an die IT-Abteilung weiterleiten und anschließend löschen.
- Im Zweifel den offiziellen Support des Unternehmens über die Webseite kontaktieren.
Wenn Sie konsequent Absenderadresse und Linkziele prüfen und bei Verdachtsmomenten vorsichtig sind, schließen Sie einen Großteil der gängigen Phishing- und Spam-Angriffe bereits aus.